Clara Luzia
Wenn dein Stimmungsring täglich „Kulturpessimismus“ anzeigt, dann scheint ein Rückzug ins Privatleben eine sinnvolle Option.
Clara Luzias neues Album „When I Take Your Hand“ könnte als so ein Rückzug interpretiert werden – zumal sie nicht nur ein Liebeslied an ihre Frau (und Schlagzeugerin) Catharina formuliert („The Story Of You & Me“) und ihrer Urgroßmutter gedenkt („I Remember You“), sondern auch ihren inneren Dämonen die Rute ins Fenster stellt („Survival“) und damit die Türen weiter öffnet als bisher.
Aber das Album will weder Nabelschau noch Aufruf zum Rückzug sein, sondern nur eine beinahe willkürliche Liedersammlung als Chronik seiner Zeit. Wo genau diese Liedersammlung zu verorten ist, lässt sich dann ohnehin erst aus der Perspektive des Rückblicks entscheiden. Bis dahin ist Händchenhalten nicht die schlechteste Option und durchaus auch eine politische Handlungsanweisung.
Die beiden im Sommer und Herbst 2017 vorab veröffentlichten Singles „Mood Swing“ (#3 der FM4-Charts) und „On The Street“ liefen bereits auf sämtlichen Radiostationen zwischen Polen (u.a. Radio Czworka, Radio Lublin), Deutschland (u.a. Radio Eins, BR Puls), Spanien (BI FM), Schweden (Stockholm College Radio) und England (BBC6).
Produziert von Julian Simmons (Vashti Bunyan, Gemma Ray, Midlake, Ed Sheeran).
„When the streets go to sleep / and the lights go out / that’s when I take your hand / and we leave this place / Everyone who’s awake / is a potential threat / we pretend we are safe.“